Wer kennt es nicht? Es ist mal wieder soweit, der Reifenwechsel steht an und schon der Gedanke daran, die Räder mit dem Radkreuz zu wechseln vermiest einem die Laune. Doch es geht auch einfacher - mit dem richtigen Schlagschrauber sind diese Probleme Schnee von gestern. Wenn zusätzlich zum eigenen Reifenwechsel noch andere Aufgaben anfallen, sei es privat oder beruflich, lohnt sich eine gut durchdachte Anschaffung umso mehr.
Der Schlagschrauber ist zum Anziehen und Lösen von Schrauben und Muttern entwickelt worden. Wie der Name schon sagt, wird die Drehbewegung des Motors mit spezieller Technik unterbrochen und schlagend fortgesetzt. Somit wird das Drehmoment erheblich erhöht, wodurch sich fest sitzende Schrauben lösen lassen und sogar Rost abgeschlagen wird. Die kleinen Impulse, die durch den Schlagmechanismus ausgelöst werden, sorgen also für mehr Kraft, als ein handelsüblicher Akkuschrauber aufbringen könnte. Um die Arbeit zu beginnen, einfach den passenden Steckschlüssel (auch Stecknuss gennant) auf den Schlagschrauber stecken und los legen.
Die drei wichtigsten Fragen vor der Anschaffung einer neuen Maschine sind:
Diese Fragen sind grade für die Wahl des Antriebs (Akku-, Netz-, oder Druckluft-betrieben) des Schlagschraubers sehr wichtig.
Möchtest du deine Maschine stationär verwenden und häufig beanspruchen, auch mal für mehr als nur den eigenen PKW-Reifenwechsel, so wäre der Druckluft-Schlagschrauber eine sinnvolle Wahl. Grade in Werkstätten kommt der Druckluft-Schlagschrauber häufig zum Einsatz, da er meist belastbarer ist, seltener überhitzt und ein höheres Drehmoment aufbringen kann. Aber ohne einen guten Kompressor bringt der beste Schlagschrauber nichts. Der Kompressor sollte mindestens soviel Abgabeleistung haben, wie der Schlagschrauber Luftbedarf hat. Bei der Abgabeleistung ist also zu 200 L/min aufwärts zu raten. Der Kessel des Kompressors sollte groß genug sein um genug Luft zu fassen, hier sind mindestens 50 Liter zu empfehlen.
Wenn du dein Gerät auf lange Zeit nutzen willst und keinen Kompressor besitzt oder keinen anschaffen möchtest, so ist ein kabelgebundener Schlagschrauber die richtige Wahl. Stromquellen gibt es in jeder Werkstatt und zur Not hilft eine Kabeltrommel als Verlängerung für mehr Spielraum.
Aus Erfahrung kann aber gesagt werden, dass die günstigen 12 Volt Geräte meist nicht zu empfehlen sind, da sie selten genug Kraft erreichen, um stark festsitzende Schrauben oder Muttern zu lösen.
Der 230 Volt Antrieb hingegen, sorgt für genügend Drehmoment um alle anfallenden Aufgaben kraftvoll und sauber zu erledigen.
Möchtest du flexibel, auch mal außerhalb der Werkstatt im Freien oder sogar auf Montage arbeiten, so lohnt der Blick zu einem Akku-Schlagschrauber. Du kannst deine Maschine überall mit hinnehmen, Akkus und Ladegerät in den passenden Koffer packen und die Arbeit beginnen. Natürlich haben Akkus nur eine begrenzte Laufzeit und müssen dann wieder geladen werden, was die Anschaffung von zwei Akkus, die im Wechsel eingesetzt werden nahe legt. Das Gute ist, die Schlagschrauber können häufig mit den selben Akkus wie andere Maschinen betrieben werden. Ein Blick zu einem Hersteller mit einem vernünftigen Akku-Öko-System, also ein Akku mit dem viele verschiedene Maschinen angetrieben werden können, lohnt sich also allemal.
Die Stärke oder Kraft von Schlagschraubern wird Drehmoment genannt, was bedeutet, dass ein höheres Drehmoment auch mehr Kraft verspricht. Das Drehmoment wird in Newtonmetern (Nm) angegeben. Hierbei ist zu empfehlen, nicht unter 40 Nm zu suchen, da diese häufig nicht mal die Schrauben am Reifen lösen oder festziehen können. Wenn du einen richtig kraftvollen Schlagschrauber brauchst, kannst du auch nach Schlagschraubern mit Doppelschlagwerk gucken, welches das Drehmoment dann nochmal zusätzlich erhöht.
Ein weiteres Kriterium bei der Wahl eines Schlagschraubers sind die Drehmomenteinstellungen oder Gänge die man an der Maschine vornehmen kann. So kannst du zwischen dem Wechsel von verrosteten auf fest sitzenden Schrauben und leicht lösbaren Schrauben das Drehmoment einstellen, ohne die Schraube zu beschädigen. Das richtige Drehmoment ist entscheidend für eine gute Schraubverbindung.
Neben den technischen Details ist der Anwendekomfort sehr wichtig. Hier noch ein paar Details auf die du bei der Wahl der richtigen Maschine achten kannst:
- Je nach Antrieb und Power variiert auch das Gewicht deines Schlagschraubers, also überleg dir gut wie lange du mit der Maschine arbeiten möchtest und ob das zusätzliche Gewicht für dich tragbar ist.
- Viele Hersteller achten bei ihren Griffen auf Komfort und guten Grip, auch das ist immer ein schönes Extra für die Handhabung.
- Häufig unterschätzt, aber bei langen Arbeitszeiten wichtig, ist die Vibration des Schlagschraubers. Wer seinen Schlagschrauber recht häufig nutzt, sollte dabei auf ein Antivibrationssystem achten, um den Körper zu entlasten, bzw. die Vibration auf die Arme zu verringern.
Abschließend noch einige Sicherheitshinweise, da diese beim Umgang mit schweren Maschinen und dem Schrauben an Autoreifen unerlässlich sind.
Es ist unbedingt zu betonen, dass Schrauben immer mit einem Drehmomentschlüssel nachgezogen werden sollten, um die Sicherheit zu gewährleisten.
Viele Steckschlüssel sind nicht für Schlagschrauber geeignet, da sie die schlagartige Belastung nicht überstehen. Sie können sich verformen oder sogar abplatzen und dadurch Verletzungen verursachen. Du solltest also immer Steckschlüssel extra für Schlagschrauber benutzen.
Außerdem empfiehlt sich ein Hörschutz, grade bei Druckluft und netzbetriebenen Schlagschraubern, da diese bei längerer Benutzung Hörschäden verursachen können.
Das Komfort Modell von Festool: Festool TID 18-Basic Akku-Schlagschrauber
Der Allrounder: Makita DTW300 Akku-Schlagschrauber
DeWalt Volle Power: DeWalt DCF899 Akku-Schlagschrauber
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